Nach einer akuten Erkrankung des Herzens oder einer Herzoperation können Sie bei uns in der Caspar Heinrich Klinik wieder zu Kräften kommen. Als Rehaklinik für Kardiologie haben wir uns auf alle kardiologischen, angiologischen und diabetologischen Patienten ohne intensivmedizinischen Betreuungsbedarf spezialisiert. Dabei liegen unsere Schwerpunkte vor allem auf der Therapie von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Klappenerkrankungen sowie Patienten mit schwerer Herzschwäche und Herzunterstützungssystemen. Zur Sicherstellung der Notfalltherapie stehen zwei Intensiv-Betten zur Verfügung.
Als Klinik für Diabetespatienten geeignet nimmt auch die Diagnostik und die Behandlung von Diabetes und anderen Risikofaktoren der koronaren Herzerkrankung mit seinen Folgeerscheinungen einen großen Stellenwert in unserem Haus ein. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit einer schlafmedizinischen Einrichtung zusammen. Hier untersuchen und behandeln wir Schlafapnoesyndrome und andere Schlafstörungen.
Da unsere Ärzte am Notarztsystem teilnehmen und sich an der Ausbildung von Rettungsassistenten und Notfallsanitätern beteiligen, bestehen enge Verbindungen zur Notfall- und Rettungsmedizin.
Der Diabetes zählt mittlerweile in Deutschland zu den größten Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wir haben für die Behandlung dieser Patienten ein eigens darauf zugeschnittenes Konzept entwickelt
Den Weg zu einer vollständigen Gesundung wollen wir Ihnen während einer kardiologischen Reha in der Caspar Heinrich Klinik deutlich verkürzen. Unter der Leitung erfahrener Kardiologen, Bewegungstherapeuten, Pflegekräften und Ernährungstherapeuten werden Einschränkungen in der Belastbarkeit oder Beschwerden nach der Operation effektiv behandelt. Gemeinsam mit Ihnen legen wir dafür zunächst die individuellen Behandlungsziele und den Therapieplan fest. Im Laufe der Behandlung verlieren Sie die Angst vor körperlichen Anforderungen und gewinnen mehr Sicherheit im Alltag. Auch auf die aus dem Gleichgewicht geratene Psyche gehen wir während Ihrer Reha ein: Durch Unterstützung unserer Psychologen und Beratungsangebote zu unterschiedlichen Themen wie Ernährung und Gesundheit öffnen sich für Sie neue Wege der Krankheitsbewältigung.
Gerade unsere Herzpatienten berichten uns oft davon, Angst vor Belastung zu haben. Dabei ist es gerade für Sie besonders wichtig, sportlich aktiv zu sein. Der Spaß am Sport steht bei uns immer im Vordergrund – nicht Verbissenheit und übermäßiger Willen. Patienten mit Herzerkrankungen lernen während Ihrer kardiologischen Reha deshalb ihren optimalen Trainingspuls und Maximalpuls kennen und bauen Schrittweise ihre Leistungsfähigkeit wieder auf. Darüber hinaus gibt es ein paar Regeln beim Herzsport zu beachten, die wir Ihnen hier gerne näher vorstellen.
Als Puls wird die Frequenz bezeichnet, mit der das Herz pro Minuten schlägt. Unter Ruhebedingungen erreichen die meisten Menschen einen Pulswert von 60 bis 80 Schlägen pro Minute (Ruhepuls). Bei sportlicher Betätigung ist die Frequenz, mit der das Herz schlägt, deutlich erhöht. Um einen optimalen Trainingserfolg zu erzielen, wird ein Trainingspuls berechnet, der weder zu stark unter- noch überschritten werden sollte. Dieser ist unter anderem abhängig von Alter, Gewicht und Größe einer Person, darüber hinaus spielt auch der aktuelle Trainingsstatus eine Rolle. Als einfache Faustformel gilt: Subtrahieren Sie Ihr Alter von 180 und ziehen Sie von dem Ergebnis bei der Einnahme von Betablockern noch 10% ab. Da die Formel nur das Alter berücksichtigt, sollte diese Formel lediglich als Orientierungshilfe betrachtet werden. Für eine exakte Bestimmung sind medizinische Untersuchungen notwendig.
Kontrolliertes Training baut Ängste ab! Deshalb sollten Sie sich professionelle Hilfe holen und einen individuellen Trainingsplan erstellen lassen. In der Caspar Heinrich Klinik bieten wir hierzu im Sporttherapeutischen Zentrum verschieden Fitness Checks und professionelle Trainingsplanerstellung an. Mit Hilfe eines medizinisch festgelegten sogenannten Trainingspulses kann Belastung zielgerichtet ausgeübt werden. Schritt für Schritt kann unter den festgelegten Trainingspulsbedingungen die Leistung kontinuierlich gesteigert werden.
Lassen Sie sich nicht die Lust daran nehmen, aktiv zu werden! Besonders erfolgsversprechend sind immer die Sportarten, an denen Sie den meisten Spaß haben und die Sie konstant durchführen können. Zu den empfehlenswerten Ausdauersportaktivitäten zählen:
- Gehen, Laufen
- Walken, Nordic Walking
- Schwimmen
- Radfahren
- Ergometertraining
- Rudern
Ausdauertraining entfaltet seine optimale Wirkung ab der 20ten Minute der Trainingszeit. Im Optimalfall sollten Sie 2 - 3 Mal pro Woche trainieren.
- Blutdrucksenkend
- HDL steigernd
- Verringert Bewegungsmangel
- Fettleibigkeit reduzierend
- Stress abbauend
Auch andere Sportarten wie Tennis, Wandern oder Krafttraining sind möglich. Hier sollten Sie jedoch immer die goldenen Regeln beim Herzsport beachten. Wichtig ist: Wenn Sie sich einmal nicht sicher sind, hinterfragen Sie lieber die Dinge, die Sie machen möchten und holen Sie sich konkrete Antworten von kompetenten Fachleuten.
Ein Fahrradergometer ist perfekt für das wetterunabhängige Ausdauertraining. Der Tretwiderstand wird dabei in Watt angezeigt. Die Wattleistung wird beim Training über Wochen und Monate langsam gesteigert. Je öfter Sie trainieren, umso höher können Sie die Wattzahl einstellen, ohne den Trainingspuls zu überschreiten Das bedeutet: Ihre Leistung hat sich verbessert! An einigen Tagen werden Sie mit weniger Watt trainieren können als an anderen Tagen, da Ihr Leistungsspektrum abhängig von äußeren Umwelteinflüssen ist.
- Berechnen Sie zuerst Ihren Trainingspuls
- Stellen Sie die Wattleistung nur so hoch ein, dass Sie Ihren Trainingspuls beim Treten in etwa erreichen
- Überschreiten Sie Ihren Trainingspuls nicht - sonst Wattleistung verringern
- Trittfrequenz: 60-70 rpm!
- Pulslimit und Trittfrequenz bedingen sich untereinander!
- Dauer mindestens 20 Minuten, besser 30 - 40 Minuten, 2 - 3 Mal pro Woche
- Immer 1 Tag Regeneration zwischen dem Training einplanen
„Ich weiß schon, wann ich meine Grenzen erreicht habe, ich spüre das.“ Diese oder ähnliche Aussagen werden von Sportlern oft gemacht. Fakt ist aber, dass es oft zu Überbelastung kommt. Diese kehrt den erhofften Leistungsgewinn dann ins Gegenteil! Kontrolle ist deshalb besser, als sich auf das eigene Gefühl zu verlassen.
Typische Anzeichen der Überbelastung sind:
- Engegefühl im Brustbereich
- Schwere Beine am Folgetag
- Luftnot
Urlaub in den Bergen ist sehr facettenreich! Ob Wandern, Ski fahren oder Höhentraining – grundsätzlich ist Herzkranken auch der Aufenthalt in den Bergen erlaubt. Da das Ausmaß der Herzkrankheit sehr unterschiedlich ausfallen kann, sollte unbedingt ein vorausgehendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt geführt werden. Gerade in höheren Regionen ist aufgrund des verminderten Sauerstoffgehaltes eine Anpassungsphase an die Verhältnisse notwendig. Die Anpassungsphase dauert etwa 2 Tage. Größere Anstrengungen sollten währenddessen vermieden werden.
Beim Wandern empfehlen wir Ihnen folgendes zu beachten:
- Planen Sie Ihren Wanderweg vorher, um Dauer und Schwierigkeitsgrad genau zu kennen und abschätzen zu können
- Nehmen Sie ausreichend Verpflegung mit, insbesondere Wasser
- Achten Sie auf die Wetterbedingungen, da sowohl Hitze als auch Kälte Einflussfaktoren sind
Im Allgemeinen gilt das Saunieren als eine der beliebtesten Entspannungsformen. Allerdings ist es für den Körper in der Regel recht anstrengend. Wenn Sie folgende Regeln beachten, steht einem Saunabesuch nichts im Wege:
- Saunieren setzt eine Belastungsfähigkeit von 75 Watt oder mehr voraus
- Die Saunagänge sollten zwischen 6 und 10 Minuten dauern
- Der Sprung ins kalte Wasser nach dem Saunagang ist absolut tabu, da die Belastung für das Gefäßsystem und den Kreislauf extrem hoch ist
- Ruhephasen sind sehr wichtig und sollten zwischen 20 und 30 Minuten betragen
Ob und wann Herzpatienten wieder fliegen können, bedarf der unbedingten Abklärung durch einen Arzt. Dabei sollten Sie genaue Aussagen über den Flug treffen, denn „fliegen ist nicht gleich fliegen“. Grundsätzlich sind Langstreckenflüge anders zu bewerten als Kurzstreckenflüge. Klima- und Zeitzonenwechsel sowie das lange Sitzen sind hierbei zusätzliche Belastungsfaktoren. Der Druckausgleich verringert zwar Risiken, dennoch sollten Sie versuchen, möglichst direkt am Gang zu sitzen und ab und zu ein paar Schritte zu gehen. Wir empfehlen das Tragen von Thrombosestrümpfen!
Wir unterstützen die Initiative zur Zukunft der Reha
Eine Reha macht uns wieder stark. Dennoch mangelt es an ausreichender politischer Anerkennung für die Arbeit der Reha-Fachkliniken. Mit unserer Beteiligung an der bundesweiten Initiative „REHA. MACHT’S BESSER!“ wollen wir erreichen, dass Reha-Leistungen für Patienten verfügbar werden. Versicherte sollen ihr Wunsch & Wahlrecht besser nutzen können und Reha-Leistungen gerecht vergütet werden. Im Wettbewerb zwischen den Kliniken zählt schließlich die Qualität und nicht allein der niedrigste Preis.
Ob als Patient, Angehöriger oder Fan – unterstützen Sie uns mit Ihrer Stimme.