Auch in der Reha ist die Beratung zum richtigen Essen ein wichtiger Baustein.
Der 8. März 2023 ist nicht nur Weltfrauentag, sondern auch Tag der Diätassistenten. Dieser Beruf wird in 95 % aller Fälle von Frauen ausgeübt. In den Gräflichen Kliniken sind es sogar ausschließlich Diätassistentinnen, die sich um den elementaren Baustein der Ernährung kümmern. Grund genug, den Teams einmal aufrichtig zu danken, findet Manuela Ortmann. Sie ist Zentrale Leitung der Diätassistenz der Gräflichen Kliniken Bad Driburg und weiß, dass der Stellenwert der Ernährung in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit Gesundheit an Bedeutung gewonnen hat. Die Ernährungsberatung mit einem medizinischen Hintergrund ist inzwischen allen anderen Therapieformen in der Reha gleichgestellt.
Diätassistenten unterstützen Menschen im Alltag, so zu essen und trinken, dass die Gesundheit erhalten bleibt oder wiederhergestellt wird. Anders als Ernährungsberater sind Diätassistenten die einzigen Fachkräfte für Diät- und Ernährungstherapie, die im Gesundheitswesen tätig sind und sich so nennen dürfen. Die Bezeichnung „Diätassistent“ ist ein rechtlich geschützter Begriff, wobei das Wort „Diät“ nicht wie häufig gedacht für das Abnehmen, sondern für „Lebensweise/Lebensführung“ steht.
Seminare, Lehrküche und spezielle Kostformen
Die Diätassistentinnen der Gräflichen Kliniken betreuen ein weites Feld: Die individuelle Einzelberatung zu diversen Krankheitsbildern gehört ebenso zum Berufsalltag wie das gemeinsame Vorbereiten und Kochen von Mahlzeiten gemeinsam mit Patienten in der Lehrküche. Zudem bieten die Fachkräfte Seminare zu zahlreichen gängigen Ernährungsthemen wie Gesunde Ernährung, Herzgesunde Kost, Ernährung bei Diabetes, Ernährung mit Stoma, bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Tumoren an. Auch das Einkaufstraining ist bei Patienten sehr beliebt. Rund 800 Patienten werden in Bad Driburg von den insgesamt 13 Diätassistentinnen betreut.
Bindeglied mit engem Patientenkontakt
Manuela Ortmann möchte den Tag der Diätassistenz nutzen, um auf das wichtige Berufsfeld aufmerksam zu machen. Sie sieht sich und ihre Teams in den drei Häusern als Bindeglied zwischen den Abteilungen mit engem Kontakt zu den Patienten. „Wir sind Psychologen, Detektive und manchmal auch ein bisschen Superman“, beschreibt sie ihre tägliche Arbeit. Im Gespräch mit den Patienten ist Einfühlungsvermögen gefragt, um mögliche Ursachen für Unverträglichkeiten herauszufinden. Mit einem offenen Ohr und tröstenden Worten hören die Beraterinnen ihrem Gegenüber zu und ermutigen sie, das Essverhalten und Gewohnheiten zu überdenken. „Es ist wichtig, nicht von oben herab die Vorschriften zu predigen“, so Ortmann. Immer wieder kommen dankbare Patienten, die sich innerhalb kürzester Zeit von langjährigen Beschwerden befreien konnten, und geben positives Feedback.
Die menschliche Komponente darf weder im Kontakt mit Patienten noch innerhalb der Abteilung nicht fehlen, Vertrauen spielt für eine erfolgreiche Beratung eine große Rolle. Ein guter Zusammenhalt unter den Kolleginnen ist hilfreich: „Wir haben hier ein Team, das Tag für Tag großartige Leistung bringt“, betont Manuela Ortmann. „Wir unterstützen uns gegenseitig und können so die unterschiedlichen Stärken der Teammitglieder effektiv nutzen. Gemeinsam haben wir bereits viel erreicht. Dadurch, dass uns Fort- und Weiterbildungen ermöglicht werden, sind wir immer auf dem neuesten Stand. Letztlich motiviert auch das, um weiter gute Leistungen zu bringen.“